#outinchurch: Freiburger Reaktionen auf das Segnungsverbot

#OutInChurch ist eine Initiative, die sich für Vielfalt und gegen Diskriminierung in der katholischen Kirche einsetzt und in Freiburg aktive Unterstützung findet. In Freiburg engagieren sich sowohl Einzelpersonen als auch Organisationen für die Ziele von OutInChurch. Die Initiative setzt sich unter anderem für die Akzeptanz von LGBTQIA+-Personen in der Kirche ein und fordert Gleichberechtigung für alle Mitarbeitenden. Freiburger Theolog*innen haben sich solidarisch mit OutInChurch gezeigt und unterstützen die Forderungen nach einer angst- und diskriminierungsfreien Kirche.

Die Aktion #OutInChurch erregt viel Aufregung. Die Schwule Welle spricht mit Sebastian Kienast, Referent für Männerpastoral und Pastoral mit homosexuellen Frauen und Männern in der Erzdiözese Freiburg auch über die Angebote innerhalb der Kirche. Unter dem Motto „Realitäten ernst nehmen – Mit Menschen Wege gehen“ wird hier versucht, auch innerhalb der Kirche auf homosexuelle Menschen zuzugehen. Was genau gibt es an Angeboten? Wie wird die aktuelle Aktion gesehen und eingeschätzt? Gibt es Gottesdienste auch und speziell für homosexuelle Menschen?


Quelle:

https://rdl.de/beitrag/schwule-welle-das-magazin-am-3-februar-2022-0

Statement von zehn Theologie-Professor*innen: „Wir haben großen Respekt – und sagen unsere Unterstützung zu“

Zehn Theologie-Professor*innen der Theologischen Fakultät an der Universität Freiburg solidarisieren sich mit der Initiative #OutInChurch. In einem Statement sagen sie Unterstützung zu für Menschen, die sich als queer verstehen, in kirchlichen Berufen tätig sind oder arbeiten wollen, die Theologie studieren oder an ihren Lehrstühlen arbeiten.

Zum Hintergrund: Im Zuge der Initiative #OutInChurch und der ARD-Fernsehdokumentation „Wie Gott uns schuf – Coming Out in der katholischen Kirche” haben sich 125 Geistliche und Mitarbeitende der katholischen Kirche als queer geoutet. In einem Manifest fordern diese, Diskriminierungen von queeren Menschen im kirchlichen Arbeitsrecht zu streichen und die diversen Identitäten von Mitarbeitenden anzuerkennen.

Das Statement der zehn Freiburger Theologie-Professor*innen zu #OutInChurch finden Sie im Folgenden und im Anhang:

#OutInChurch – Ein starkes Zeichen für eine Kirche ohne Angst

Anlässlich der ARD-Dokumentation “Wie Gott uns schuf” vom 24.01.2022 sowie der Initiative #outinchurch erklären wir unser tiefes Bedauern, dass Menschen, die sich als queer verstehen, wegen der offiziell geltenden kirchlichen Sexuallehre, kirchlicher Regulationen und insbesondere wegen des kirchlichen Arbeitsrechts nach wie vor in Angst versetzt werden. Wir haben großen Respekt vor dem Mut, mit dem die Initiator:innen Gesicht zeigen. Sie setzen ein starkes Zeichen für eine Kirche ohne Angst. Und wir sagen unsere Unterstützung zu für alle Menschen, die sich als queer verstehen und in kirchlichen Berufen tätig sind oder arbeiten wollen, die Theologie studieren oder an unseren Lehrstühlen arbeiten, durch Beratung, Gespräch und wissenschaftliche Aufarbeitung des Themas. 

Freiburg, den 28. Januar 2022

In alphabetischer Reihenfolge
Prof. Dr. Klaus Baumann
Prof. Dr. Georg Bier
Prof. DDr. Thomas Böhm
Prof. Dr. Karl-Heinz Braun
Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer
Prof. Dr. Karlheinz Ruhstorfer
Prof. Dr. Mirjam Schambeck sf
Prof. Dr. Bernhard Spielberg
Prof. Dr. Magnus Striet
Prof. Dr. Stephan Wahle 

Kontakt:
Prof. Dr. Mirjam Schambeck sf; Prof. Dr. Bernhard Spielberg
Theologische Fakultät
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-2109 oder 0761/203-2039
E-Mail: mirjam.schambeck@theol.uni-freiburg.debernhard.spielberg@theol.uni-freiburg.de 

Bastian Strauch
Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-4301
E-Mail: bastian.strauch@pr.uni-freiburg.de


Quelle:

https://www.pr.uni-freiburg.de/pm/2022/outinchurch-theolog-innen-der-universitaet-freiburg-treten-fuer-queere-menschen-ein

Instagram-Post von Katholische Akademie Freiburg:


»Der Kampf für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung darf nicht allein den marginalisierten Minderheiten überlassen werden. Er geht alle an.«

So heißt es in dem am 24. Januar veröffentlichten Manifest der Initiative »OutInChurch. Für eine Kirche ohne Angst«, in deren Rahmen sich 125 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der katholischen Kirche als queer geoutet und ein Ende der Diskriminierung gefordert haben.

In diesem Sinne erklären wir uns mit der Initiative solidarisch. Wir unterstützen das Anliegen und wollen uns gleichfalls einsetzen »für ein freies und von Anerkennung der Würde aller getragenes Zusammenleben und Zusammenarbeiten in unserer Kirche«. Wir teilen die im Manifest erhobene Forderung nach einer »Kultur der Diversität«, so dass LGBTIQ+ Personen ihren Beruf und ihre Berufung in der Kirche offen und angstfrei leben können und dabei Wertschätzung erfahren.

Die Teilnehmenden an der Initiative #OutInChurch haben ein mutiges Zeichen gesetzt und sich öffentlich zu ihrer sexuellen Identität bekannt. Sie haben damit das Schweigen durchbrochen, das für so viele Menschen mit großem Leid verbunden war und ist. Für dieses Zeichen sind wir dankbar, mit großem Respekt.

In einer gemeinsamen Erklärung, in der zahlreiche katholische Verbände und Organisationen die Initiative #OutInChurch unmittelbar aufgegriffen haben, sind Menschen innerhalb oder außerhalb der Kirche aufgerufen, ebenfalls ein Zeichen für eine Kultur der Diversität in der katholischen Kirche zu setzen und sich für eine Kirche ohne Angst zu engagieren.

Dazu verpflichten wir uns gerne!

Dr. Karsten Kreutzer, Akademiedirektor
Norbert Schwab, stellv. Akademiedirektor / Studienleiter
Alexander Foitzik, Studienleiter
Dr. Mareike Hartmann, Studienleiterin
Josef Mackert, Studienleiter
Dr. Verena Wetzstein, Studienleiterin
Corinna Lerbs, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit 


Quelle:

https://www.instagram.com/p/CZM49T5tVqn/

Interview mit dem Freiburger Dekanatsjugendseelsorger Claudius Dufner, der das Segnungsverbot gleichgeschlechtlicher Paare deutlich kritisiert. Er führte neulich eine Segnungsfeier durch und hat das Verbot deutlich kritisiert.

“Gottes Segen gilt allen Menschen. Aufgrund seiner Freiheit hat der Mensch die Fähigkeit, sein Leben selbst zu gestalten und zu entscheiden, mit wem er auf welche Art leben will. Der Respekt vor der menschlichen Freiheit gebietet die Anerkennung der Pluralität von Entscheidungen. Und der Glaube an Gott, den Schöpfer aller Menschen, konkretisiert sich im Vertrauen darauf, dass sein Segen allen gilt – uns allen, die wir nun einmal auf unterschiedlichen Wegen durch das Leben gehen.“

Stephanie Bohlen, Rektorin der KH Freiburg

“Die christliche Botschaft stellt den Menschen mit seiner bedingungslosen Würde in den Mittelpunkt. Wenn Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung, in Liebe und Treue leben, sich gegenseitig achten und sich partnerschaftlich lieben, dann liegt darin Segen. Ihnen diesen Segen zuzusagen, ist Aufgabe der Kirche.”

Bernd Hillebrand, Professor an der KH Freiburg

“Mein Gott, ist ein Gott der Liebe. Eine Liebe, die uns Jesus gezeigt hat zu leben und die die Kirche seit vielen Jahren verkündet und lehrt. Wenn sie Menschen diskriminiert, indem sie ihre Liebe als Sünde bezeichnet – welchen Gott verkündet sie dann? Für mich stellt sie sich damit gegen Gott, der/die Diversität ist: als Vater/Mutter, Sohn und Heiliger Geist.”

Katja Oetter, Studentin an der KH Freiburg, Initiatorin des Projekts „Fahne Hissen”

“Die heilpädagogische Lehre, wie auch die christliche und humanistische, zeigt uns Studierenden, dass wir dazu angehalten sind, uns für Werte wie die bedingungslose Würde, unbegrenzte Teilhabe, Selbstbestimmung und Antidiskriminierung eines jeden Menschen einzusetzen. Diese Werte machen nicht halt bei Aspekten der sexuellen Orientierung und Identität. Das vatikanische Segnungsverbot homosexuell liebender Menschen steht in deutlichem Widerspruch zu allem, was wir als Studierende an der KH lernen und wofür mein christlicher Glaube steht: Gott liebt und segnet, in aller Diversität. Oder noch deutlicher: Sie/er ist Schöpfer:In dergleichen!”

Anna Süß, Studentin an der KH Freiburg, Initiatorin des Projekts „Fahne Hissen”

“Liebe ist Segen. Wenn Menschen sich aufrichtig und respektvoll lieben, ist dies ein Segen! Der Gott, an den wir glauben, ist ein Gott der Liebe, der jede und jeden Menschen bedingungslos liebt und in jeder Lebesbeziehung schon „da” ist.”

Hildgegard Johnson und Dr. Michael Schlegel, KHG an der KH Freiburg

“Mai 2021: Vor 4 Jahren wurde die Gleichgeschlechtliche Ehe in Deutschland eingeführt. Wieso aber gilt von Seiten der Katholischen Kirche, einem der wichtigsten Trägern die wir haben, nach wie vor ein Segnungsverbot für Homosexuelle? Dies entspricht leider nicht dem heutigen Zeigeist, mit dem 86% der Menschen in Deutschland gehen, dass Homosexualität von der Gesellschaft akzeptiert werden soll. Einer Gesellschaft, die dabei leider keine Unterstützung von der Katholischen Kirche erfährt.”

Vanessa Tscheak, Studentin an der KH Freiburg, Vertreterin im Allgemeinen Studierendenausschuss

Florian Maier, Student an der KH Freiburg, Vertreter im Allgemeinen Studierendenausschuss

“Gott ist Liebe. Wer sind wir als Menschen, dass wir sagen, dass Liebe falsch ist, welche Liebe es nicht verdient hat gesegnet zu werden? 1 John 4,7 “Let us love one another, for lov is from God.” Liebe ist nicht nur ein Gefühl, zu lieben ist das wertvollste und heiligste, das ein Mench tun kann.”

Interview mit Pfarrer Herbert Rochlitz

Ein Thema wird das Segnungsverbot für gleichgeschlechtliche Paare in der katholischen Kirche sein. Nachdem die Meldung aus dem Vatikan im März kam, formte sich Widerstand seitens Jugend- und Erwachsenenverbänden, Laiengremien, aber auch von Seelsorgerinnen und Seelsorger sowie einigen ranghohe Geistliche. An vielen Kirchen werden seitdem Regenbogenflaggen gehisst.

Wir sprechen mit dem Pfarrer Herbert Rochlitz von der römisch-katholische Kirchengemeinde Emmendingen-Teningen. In einem offenen Schreiben distanziert er sich ausdrücklich von dem Menschenbild, dass aus Rom durch das Urteil vermittelt wird.

Darüber hinaus berichten wir von über 75 katholischen Gemeinden, die am kommenden Montag Segnungsgottesdienste unter dem #liebegewinnt anbieten. Infos: www.liebegewinnt.de

Quelle:

https://www.schwulewelle.de/schwule-welle-das-magazin-24/

Quelle: https://antrag.bdkjfr.digiv.de/std/segnungsfeier_gleichgeschlechtlicher_paare-46310


Antragstellend: Dieser Antrag wurde durch die Geistlichen Verbandsleitungen
entwickelt und wird formal durch folgende Verbände gestellt: KjG, DPSG, KSJ,
KLJB, DJK, PSG, CAJ, Kolpingjugend und BDKJ-DL

Die Versammlung möge beschließen:

Der BDKJ Freiburg mit allen seinen Mitgliedsverbänden fordert von den Verantwortlichen in der Kirche – insbesondere im Erzbistum Freiburg und damit Erzbischof Stephan Burger –, eine kirchliche Segnungsfeier für gleichgeschlechtliche Paare zu ermöglichen und einzuführen. Wir möchten, dass
wir als Kirche gleichgeschlechtlichen Paaren mit einer aufrichtigen Haltung der Wertschätzung und Anerkennung begegnen, die sich auch in einer solchen Segnungsfeier ausdrückt.

Die Geistlichen Verbandsleitungen werden beauftragt, dem Erzbischof ein konkretes Vorgehen vorzuschlagen und ihn unterstützend zu beraten. Sie sollen diesen Antrag mit ihm diskutieren, an einer Umsetzung mitarbeiten und diese erwarten.

Uns ist wichtig, dass unsere Kirche im Erzbistum Freiburg, alle ihre Entscheidungsträger*innen anerkennen, dass eine aus dem christlichen Glauben heraus gelebte, gleichgeschlechtliche Beziehung genauso ein Abbild und ein Widerschein der Liebe Gottes sein kann wie eine heterosexuelle Beziehung.

Begründung

Die Geistlichen Verbandsleitungen erleben es in ihrer Arbeit immer wieder, dass Menschen, die in gleichgeschlechtlichen Beziehungen leben, um eine Segnungsfeier bitten. Diese Lebenswirklichkeit muss anerkannt werden. Bei diesen Bitten handelt sich nicht um Einzelfälle. Glücklicherweise werden viele Segnungsfeiern bereits durchgeführt. Vieles geschieht verborgen und unter hohem Druck, möglichst nicht sichtbar zu werden. Dies entspricht nicht dem Anspruch einer Pastoral, die Menschen als mündige und zur Freiheit berufene Kinder Gottes wahr- und ernstnimmt und die pastoralen Mitarbeiter*innen für ihr Handeln den Rücken stärkt. Diese Situation ist nicht länger hinnehmbar und für alle Beteiligten unzumutbar.

In vielen Bistümern, in zahlreichen BDKJ-Diözesanverbänden und in nahezu allen Jugendverbänden wird dieses Thema diskutiert – ebenso im Kontext der Deutschen Bischofskonferenz. Wir sehen hier sehr deutlich eine pastorale Notwendigkeit, sich dieser Wirklichkeit zu stellen und konsequente Schritte zu gehen.

Pastorales Handeln verfehlt seinen Zweck und eigentlichen Sinn, wenn Menschen ausgegrenzt und diskriminiert werden und ihnen durch die Verweigerung eines Segens Leid auferlegt wird. Jede Form von Diskriminierung ist mit unserem biblischen Gottesbild unvereinbar.

Pastorales Handeln nach dem Vorbild Jesu und die Bedeutung des Segens werden ad absurdum geführt, wenn Menschen um Segen bitten und pastorale Mitarbeiter*innen in Gewissensnöten stecken, weil sie nicht handeln dürfen, wie sie sich zum Handeln im Sinne Jesu berufen fühlen. Ein Segen ist keine moralische Bewertung, keine Unbedenklichkeitserklärung und keine Belohnung für ein bestimmtes Verhalten, sondern die liebende Zusage Gottes zu seiner Schöpfung.

Die Segnung bezieht sich auf die gelebte Beziehung einer Partnerschaft, also auf Liebe, Treue, gegenseitige Verantwortung und Weggemeinschaft und nicht auf das Geschlecht der um Segen Bittenden.

Diese Sichtweise wird auch durch Papst Franziskus gestützt, wenn er sagt, „dass nicht alle doktrinellen, moralischen oder pastoralen Diskussionen durch ein lehramtliches Eingreifen entschieden werden müssen“ (Amoris Laetitia 3). Die jüngste Verlautbarung der Glaubenskongregation macht die Brisanz und Aktualität dieses Themas deutlich und bestärkt uns in diesem Anliegen.


Der Antrag wurde am 24.04.2021 vom BDKJ Freiburg einstimmig angenommen:

https://www.instagram.com/p/COCkjzTjOc5/

Die Glaubenskongregation macht sich keine Mühe, mit bekannten theologischen und humanwissenschaftlichen Argumenten umzugehen, sondern stellt lediglich die These auf, gleichgeschlechtliche Beziehungen seien nicht auf den Plan des Schöpfers hingeordnet; deshalb sei ihre Segnung nicht möglich und die Segensverweigerung keine ungerechte Diskriminierung.

Diese Verkürzung verfehlt den Debattenstand in der Kirche und in der Gesamtgesellschaft und geht überdies auch am allgemeinen Empfinden der allermeisten Menschen vorbei.

Die Ehe im katholischen Sinn fußt auf vier Kernbereichen: der Treue, der Unauflöslichkeit, dem Wohl der Gatten und der Offenheit für Kinder.

Wenn ich einen Mann und eine Frau, beide weit über sechzig, kirchlich anerkannt und sakramental verheiraten kann (auch solch eine Feier habe ich schon begleitet), bleiben noch drei Kernbereiche – von der Offenheit für Kinder brauchen wir hier nicht mehr zu sprechen (was die Glaubenskongregation wohl mit der Hinordnung auf den Plan des Schlpfers meint).

Wenn ein gleichgeschlechtliches Paar sich ernsthaft die lebenslange Treue verspricht und miteinander glücklich werden möchte, bringt es alles mit, was auch das Paar im fortgeschrittenen Alter mitbringt.

Deshalb möchte ich den beiden den Segen Gottes nicht verwehren – noch lieber wäre mir, sie dürften sich gegenseitig das Sakrament der Ehe spenden und fänden dafür die kirchliche Anerkennung.

Homosexualität ist für mich keine Krankheit, die zu heilen wäre, und kein “peinlicher” Zustand, mit dem man taktvoll umzugehen habe. Gleichgeschlechtliche Paare können genauso normal und für andere unaufdringlich miteinander leben und eine gelingende Partnerschaft führen, wie andere Paare dazu in der Lage sind.

Ich glaube fest, dass auch in ihrer Partnerschaft die Liebe Gottes sichtbar wird, und dass auch ihnen Gottes Zuspruch und Segen gilt.

Gerne begleite ich solche Segensfeiern, auch als Priester der katholischen Kirche, und möchte das auch weiterhin tun.

Siegfried Huber ist leiter der Kirchengemeinde Freiburg Südwest

Quelle:

Konradsblatt, Ausgabe 28.03.2021
https://www.konradsblatt.de/detail/nachricht/id/141367-diskriminierend-oder-nachvollziehbar/

Der Vorstand des Diözesanrates Freiburg ist über das neuerliche „Nein“ aus Rom zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare entsetzt. Für viele Menschen weltweit wird es wohl leider die weitere Missachtung ihrer Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung bedeuten. Kirchlich Gläubige werden ebenso wenig wie Vertreter*innen einer offenen Gesellschaft akzeptieren, dass Vertreter des kirchlichen Lehramts den gesicherten Erkenntnissen in Human- und Sozialwissenschaften, der theologischen Reflexion und dem seelsorglichen Gespür so vieler Verantwortlicher vor Ort so wenig Beachtung schenken.     

Der Vorstand des Diözesanrates unterstützt deshalb vollumfänglich die 

Die Vorsitzende Martina Kastner erklärt: „Wir bitten die in der Pastoral tätigen Menschen, weiterhin denjenigen die seelsorgliche Begleitung und den Segen für ihre ernsthaft gelebte Beziehung nicht zu verweigern, die den Wunsch danach haben, und wir möchten die Gemeinden und alle kirchlichen Gruppen ermutigen, allen Menschen, die dafür offen sind, zu signalisieren, dass Gott alle seine Kinder liebt.“

Quelle:

https://www.dioezesanrat-freiburg.de/aktuelles/detail/nachricht/id/141136-vorstand-des-dioezesanrates-ist-entsetzt-ueber-das-nein-aus-rom/

Auch bei vielen Menschen in der Erzdiözese Freiburg hat die ablehnende Antwort der Glaubenskongregation auf die Frage nach der Möglichkeit von Segnungen für gleichgeschlechtliche Paare in den letzten Tagen teilweise für Unverständnis, Irritationen und Verärgerung gesorgt, sowohl bei Haupt- als auch bei Ehrenamtlichen.

Dazu erklärt die Erzdiözese:

Die Bistumsleitung nimmt diese Äußerungen sehr ernst. Homosexuellen Menschen soll in Kirche und Gesellschaft mit Toleranz, Achtung und Respekt begegnet werden, damit sie ihren Platz in den Gemeinden, Gruppen und Verbänden einnehmen können. Die Erzdiözese lebt und fördert die Wertschätzung der Verschiedenheit und Einzigartigkeit aller Menschen unabhängig von Geschlecht und sexueller Orientierung; sie nimmt die pluralen und differenzierten Lebens- und Beziehungswirklichkeiten wahr und ernst. Die Stellungnahme der Glaubenskongregation hebt unter anderem hervor, dass eine scheinbare Gleichsetzung von kirchlicher Trauung und Segnung gleichgeschlechtlicher Paare zu vermeiden ist. Dies ist Ausdruck der hervorgehobenen Bedeutung des Ehesakramentes in der Kirche. Auch diesen Willen teilt die Bistumsleitung, denn als Erzdiözese sind wir Teil der katholischen Weltkirche.

Die Antwort der Glaubenskongregation beruht auf bereits länger bekannten Argumenten und Grundlagen. Die aktuellen Reaktionen darauf zeigen jedoch, dass die Diskussion auf Grundlage neuerer Erkenntnisse in Theologie und Humanwissenschaften für viele Gläubige noch nicht beendet ist und eine Weiterentwicklung der bekannten Positionen eingefordert wird. Diese Diskussion wird unter auch anderem im Rahmen des Synodalen Weges geführt und in der Erzdiözese Freiburg mit Interesse verfolgt und begleitet.

Quelle:

https://www.ebfr.de/detail/nachricht/id/141085-stellungnahme-der-erzdioezese-freiburg-zum-responsum-ad-dubium-der-glaubenskongregation-vom-15-3-2021/?cb-id=12103291

Kirche und Homosexualität ? Ein schwieriges Thema. Der Vatikan hat sich dazu ausgesprochen gleichgeschlechtliche Paare nicht zu segnen. In der Öffentlichkeit ist diese Entscheidung ein viel diskutiertes Thema. Auch hier in Südbaden sorgt es für viel Gesprächsstoff. Paul Cupec berichtet.

Quelle:

https://www.baden-tv-sued.com/mediathek/video/vatikan-nein-zur-segnung-gleichgeschlechtlicher-paare/

Segen für alle! Denn Segen heißt: Menschen von Gott her Gutes zusagen. Das ist eine Kernaufgabe und ein Kernanliegen von uns Christ*innen und deshalb machen wir uns gemeinsam mit dem BDKJ-Bundesverband in unserer Kirche dafür stark, dass der Segen auch gleichgeschlechtlichen Paaren gespendet werden darf.

Quelle: https://www.instagram.com/p/CL6mKBdLvia/

Der Synodale Weg

Homosexualität in der katholischen Kirche = Sünde?

  • https://www.bdkj.de/synodaler-weg/homosexualitaet

#OutInChurch ist eine Initiative, die sich für Vielfalt und gegen Diskriminierung in der katholischen Kirche einsetzt und in Freiburg aktive Unterstützung findet.